bpb-Spezial zum Film This Ain't California
Ein Film über Skateboardfahrer in der DDR – auf der diesjährigen Berlinale avancierte
This Ain't California (Marten Persiel, Deutschland 2012), der dort seine Weltpremiere feierte, schnell zum Geheimtipp. Dramaturgisch überzeugend liefert Regisseur Persiel nicht nur eine kleine Kulturgeschichte des Skatens in der DDR, sondern auch ein bewegendes Porträt des Skate-Punks Denis Paraceck. Auch filmästhetisch weiß der preisgekrönte Film mit einer persönlichen Erzählhaltung, einem stimmigen
Soundtrack und einer rasanten
Montage aus Archivmaterial, Spielfilmszenen,
Super 8-Aufnahmen, Animationssequenzen und Interviews zu begeistern.
Dennoch ist der Film in die Kritik geraten: Denn die vermeintliche Dokumentation ist, ohne dies je im Film kenntlich zu machen, zum großen Teil inszeniert. Die erzählte Geschichte ist, gleichwohl auf Recherchen basierend, von den Filmschaffenden genauso erdacht wie die Hauptfigur Denis Paraceck.
This Ain't California erweist sich somit als undurchschaubarer Mix von Fakten und Fiktion.
Die Bundeszentrale für politische Bildung beschäftigt sich aus diesem Anlass eingehend mit der Machart von
This Ain't California, seiner Genrezuordnung und unterschiedlichen Rezeptionsansätzen und liefert neben einer Filmrezension und Hintergrundtexten, etwa zum Thema Fake-Dokus, auch ein Interview mit den Filmemachern und ein Arbeitsblatt für den Unterricht. Ziel des Online-Spezials ist es, den Blick für den freien künstlerischen Umgang mit filmischen Formen zu schärfen. Ferner will es dazu anregen, sich mit dem Genre Dokumentarfilm bewusst auseinanderzusetzen.
Zum bpb-Spezial:
www.bpb.de
05.09.2012