Frankreich in den 50er Jahren. Eine Großfamilie trifft sich im Landhaus des wohlhabenden Familienoberhauptes, um traditionell die Weihnachtsfeiertage miteinander zu verbringen. Noch bevor die letzten Gäste angekommen sind, entdeckt die Jüngste ihren Großvater ermordet im Bett. Jede der acht Frauen im Haus könnte die Täterin sein. Ein Intrigenspiel aus gegenseitigen Anschuldigungen und Enthüllungen nimmt seinen Lauf. – François Ozon inszenierte nach einem Theaterstück von Robert Thomas ein packendes und bis zum Ende überraschendes Kammerspiel, das von einer hervorragenden Darstellerinnen-Riege getragen wird (Silberner Bär auf der Berlinale 2002 für das gesamte Schauspielerensemble!), von Wortwitz und schwarzem Humor nur so sprüht und beste Unterhaltung bietet. Souverän entlarvt Ozon typische Kommunikationsstrukturen in der Familie, insbesondere wenn sie lange gehütete Familiengeheimnisse betreffen. Und die gibt es in jeder Familie.
Autor/in: Holger Twele, 01.07.2002