Die biografische Geschichte des hochbegabten Mathematikers John Forbes Nash, der 1947 ein Aufbaustudium an der renommierten Princeton-Universität absolvierte und eine bis heute bahnbrechende Theorie über die mathematischen Prinzipien des Wettbewerbs entwickelte, für die er später einen Nobelpreis erhielt. In der Zeit des Kalten Krieges nutzte das Militär auch seine besonderen Fähigkeiten als Code-Dechiffrierer. Nash entwickelte jedoch bald schizophrene Züge und litt unter extremen Wahnvorstellungen, die es ihm schwer machten, zwischen Realität und Einbildung zu unterscheiden. – Regisseur Ron Howard spielt mit diesen fließenden Grenzen, lässt den Zuschauer auf der Erzählebene wie in der Bildgestaltung lange im Unklaren, was nun real oder fiktiv ist und variiert damit ein im Film zurzeit offenbar besonders populäres Thema ( Mulholland Drive , Vanilla Sky usw.). Trotz guter Darstellerleistungen bleibt der Film aber merkwürdig flach und eindimensional, wird zur klischeebeladenen Außensicht innerer Vorgänge. Über den Menschen Nash erfährt man herzlich wenig und so bleibt es denn auch schleierhaft, warum eine hochbegabte Studentin sich in diesen gefühlskalten Außenseiter verliebt und ihm in ehelicher Treue und über die Krankheit hinweg ein Leben lang verbunden bleibt. Das mag bewundernswert im wirklichen (biografischen) Leben sein, in diesem Film wirkt es aufgesetzt und verlogen.
Autor/in: Holger Twele, 01.02.2002