Die 20-jährige Abiturientin Mia aus einem Münchner Vorort träumt davon, Rennfahrerin zu werden und so wie Jutta Kleinschmidt an der Rallye Paris-Dakar teilzunehmen. In den Schülerinnen der exotischen Fahrlehrerin Sherin findet sie ein Team, das sie beim Wettstreit um die Trophäe des Airport Race tatkräftig unterstützt. Bei einem illegalen Vorbereitungsrennen in einem Bergwerk lernt sie den smarten Cosmo, den unangefochtenen Helden der Rennfahrer-Gemeinschaft, kennen. Mia widersetzt sich nicht nur seinen Annäherungsversuchen, sondern fordert ihn auch auf der Piste heraus. – Der große Erfolg des amerikanischen Raserfilms The Fast and the Furious und seiner Fortsetzung, aber auch der sensationelle Publikumszuspruch der "Taxi"-Filme in Frankreich haben die deutschen Filmproduzenten nicht ruhen lassen. Abgefahren! von Jakob Schäuffelen buhlt wie die Vorbilder mit illegalen Rennen und einer Prise Sex Appeal unverhohlen um die Gunst der Zielgruppe, die hauptsächlich jung, männlich und autobegeistert ist. Seine Inszenierung lässt keinen Zweifel, dass die pseudo-emanzipatorische Invasion der flotten Mädels im männerdominierten Rennsport nur den Vorwand für ein konventionelles Liebesgeplänkel mit Happy End liefert. Ließe sich das Schablonendasein der Hauptfiguren noch verschmerzen, so wirkt die Stilisierung der energischen Außenseiterin Sherin zur intriganten Bösewicht-Lesbe mehr als ärgerlich.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.04.2004