Hannah und ihre Familie verlassen Ende der 60er Jahre nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Prag die Heimat. Nur Großvater Zikmunt, für Hannah die wichtigste Bezugsperson, bleibt zu Hause zurück. Die ersten Erfahrungen als Emigranten in Westdeutschland sind für die Familie ernüchternd. Im Unterschied zu ihren Eltern sucht Hannah aber, die Zusammenhänge des fremden Lebensumfelds zu begreifen. In Anlehnung an die geradlinigen Lebensmaximen des Großvaters kann sie sich durchsetzen und findet Anerkennung. – Iva Svarcová erzählt das ernste Thema der Emigration mit allen Momenten von Verlust, Unsicherheit und Demütigung in einem heiter-ironischen Grundton. Hannah selbst kommentiert die Familiengeschichte aus dem Off heraus. Sie tut es in der Art ihres Großvaters, wobei sie dessen hintersinnigen und widerständigen tschechischen Humor aufnimmt. Die untertitelte, zweisprachige Fassung des Films ist ein wesentliches formales Element bei der kongenialen Umsetzung des Themas.
Autor/in: Klaus-Dieter Felsmann, 01.03.2001