Im dritten Teil des Sequels gibt es keine Unschuld mehr zu verlieren, es geht auch nicht mehr zur Sache oder allgemein um die Probleme des Erwachsenwerdens; jetzt wird nur noch geheiratet, zumindest was Jim und seine erste große Liebe Michelle betrifft. Weniger erfreut zeigen sich daher die beiden, als Oberchaot Stifler auftaucht und als Jims Freund selbstverständlich zur Hochzeit eingeladen werden möchte. Weil er Jim das Tanzen beibringt, darf er im Gegenzug den Junggesellenabend organisieren. Das Desaster lässt nicht lange auf sich warten und wird allenfalls noch von Jims Vater und dessen guten Ratschlägen überboten. Das Chaos ist perfekt, als sich Stifler und Finch beide an die Trauzeugin, Michelles Schwester, heranmachen. – Auch ein Sequel der respektlosen Art ist nicht leicht zu toppen, aber die Drehbuchschreiber und Bob-Dylan-Sohn Jesse als Regisseur haben es hier doch geschafft, dank seltsamerweise nicht stinkender Hundefäkalien und Sex mit einer gehbehinderten Oma. Vorbei die (besseren) Zeiten, als der beherzte Griff in den Apfelkuchen noch für frischen Wind bei den Teeniekomödien sorgte und romantische Gefühle einen Ausgleich für die überdrehten Abenteuer der Freunde boten. Jetzt ist die Heirat beschlossene Sache, weiß der Himmel weshalb, und da es daran nichts zu rütteln gibt, müssen die aberwitzigen Hochzeitsvorbereitungen zu reichlich oberflächliche Zoten und Grimassen herhalten, so dass einem buchstäblich der Hochzeitskuchen im Halse stecken bleiben könnte.
Autor/in: Holger Twele, 01.08.2003