Antwone Fisher macht sich durch Zornesausbrüche bei seinen Kameraden in der Navy nicht gerade beliebt und landet beim Armee-Psychologen Jerome Davenport. Der begegnet der Sturheit seines Patienten mit Geduld und hat mit der Methode Erfolg. Irgendwann bricht alles aus Antwone heraus: die schwere Kindheit ohne Eltern, das Abgeschobensein in Heimen und bei Pflegemüttern, erlittene Gewalt und sexueller Missbrauch. Durch das Verständnis des Älteren lernt der Jüngere, mit den Verletzungen der Vergangenheit umzugehen, einen Neuanfang ohne Altlasten zu wagen. – Man mag Denzel Washingtons Regiedebüt als idealisiert und vielleicht sogar als kitschig bezeichnen, muss ihm aber zugute halten , dass die Handlung selbst auf einer wahren Geschichte beruht. Die beiden Hauptcharaktere und ihre Gefühle sind zurückhaltend gezeichnet, auch wenn Washington in seiner Rolle als weise Vaterfigur etwas zu dick aufträgt. Das Problem kindlicher Traumata und ihrer schwierigen Verarbeitung als Erwachsener ist glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt.
Autor/in: Margret Köhler, 01.06.2003