Seit der Geburt der gemeinsamen Tochter von Bella und Edward sind zwei Tage vergangen. Bella ist nunmehr eine Vampirin und das frischgebackene Ehepaar bezieht ein schickes Eigenheim unweit der Behausung der Cullens im Wald. Doch bald braut sich Unheil zusammen: Der Volturi-Clan erfährt von Bellas Tochter und sieht in der Verbindung von Mensch und Vampir ein Verbrechen, auf das die Todesstrafe steht. Während der italienische Clan rund um den Vampir Aro in Richtung der Cullens marschiert, rücken diese zusammen und rekrutieren gemeinsam mit Werwolf Jacob einige neue Mitstreiter/innen – die finale Schlacht steht kurz bevor.
Wie
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Harry Potter and the Deathly Hallows: Part II, David Yates, Großbritannien, USA 2011) kommt auch der letzte Teil der
Twilight-Saga der mormonischen Autorin Stephenie Meyer als Zweiteiler in die Kinos. So konnte Regisseur Bill Condon im ersten Teil ohne Hast die Traumhochzeit und Bellas komplizierte Schwangerschaft erzählen, während im gradlinigen Anschlussteil Zeit für die Abschiedsszenen der Figuren sowie die Kampfvorbereitungen bleibt. Im Stil der vorherigen
Twilight-Filme zeigt auch der Abschluss seine Hauptfiguren gerne in
Close-Ups und Tableaus, setzt auf einen romantischen Singer-Songwriter-
Soundtrack und drapiert Bella auf der altbekannten fliederfarbenen Blumenwiese. Vor allem weil Bella inzwischen eine tatkräftige Vampirin ist, wirkt das Finale jedoch weniger schmachtend als die Vorgänger.
Ein medienübergreifender Vergleich zur Literaturvorlage kann auf das veränderte Ende des Films eingehen, das im Gegensatz zum Roman eine heftige Schlacht auf einem zugefrorenen See zeigt. Inwieweit der Film als visuelles Medium und der Eventcharakter rund um die Vampirserie auf ein solches Finale mit Dramatik und Schauwerten angewiesen sind, kann eine Diskussionsrunde thematisieren und Unterschiede wie Gemeinsamkeiten zwischen Literatur und Film benennen. Darüber hinaus bietet die veränderte Rolle von Kristen Stewart, die als Vampirin taffer agiert, einen Ausgangspunkt für ein Gespräch über die Geschlechterrollen in der Vampirsaga. Schließlich kann die
Twilight-Reihe auch als Phänomen der Popkultur in den Blick rücken.
Autor/in: Christian Horn, 20.11.2012
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