Svend und Bjarne haben genug von ihrem fiesen Chef, dem Fleischermeister Holger, von seiner kommerziell erfolgreichen Rotwurst und der zermürbenden Abhängigkeit. Die beiden suchen ihr eigenes Glück und eröffnen selbst einen Metzgerladen. Doch die Kundschaft interessiert sich nicht für Svends Rezepturen und bleibt bei Holgers Rotwurst. Diese Entwicklung konfrontiert die beiden noch stärker mit ihren persönlichen Krisen: Svend kämpft mit einem großen Minderwertigkeitskomplex und gegen seine übermäßige Schweißabsonderung, Bjarne ist mit ausreichend Marihuana in der Tasche eigentlich alles egal. Als sie aus Versehen einen Elektriker über Nacht im Kühlhaus einsperren, scheint die Lage der beiden Metzger aussichtslos. Doch plötzlich wendet sich das Blatt. – Mit rabenschwarzem Humor erzählt der dänische Regisseur Anders Thomas Jensen eine kuriose Geschichte um zwei Verlierer, die auf ihrem bisherigen Lebensweg keine Katastrophe ausgelassen haben. Sie sind geübt darin, brenzligen Situationen im letzten Moment irgendwie zu entkommen. Gesellschaftliche Konventionen sind ihnen dabei schon lange kein Hindernis mehr. Auch der Regisseur überspringt sie mit spielender Leichtigkeit, führt die Zuschauenden allerdings weit hinter die Grenzen des guten Geschmacks. Sein lakonischer Blick auf das Niemandsland des Undenkbaren bietet neben anderthalb Stunden Filmspaß auch einen kritischen Blick auf das Streben der Menschen nach Anerkennung und Erfolg.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.08.2004