Wie Tausende andere aus Europa, möchte sich auch der Ire Daniel Dillon im Gefolge des großen Goldrauschs den Traum vom schnellen Reichtum erfüllen. Im Winter 1867 kommt er nach Kalifornien und verkauft dort aus Geldgier Frau und Kind für einen Claim. Er bringt es später zu Reichtum und Ansehen und herrscht wie ein tyrannischer König über die ganze von ihm finanzierte Stadt. Eines Tages erscheinen dort Landvermesser. In Begleitung befinden sich auch seine inzwischen schwerkranke Frau und seine erwachsene Tochter Hope, die noch nicht weiß, dass Dillon ihr Vater ist. Die privaten Konflikte verstärken sich, als durch die eigenen ökonomischen Interessen der Eisenbahngesellschaft Dillon der Bankrott droht. – An die raue Pionierzeit zu Zeiten des Goldrausches und des Eisenbahnbaus durch die Rocky Mountains erinnert der Brite Michael Winterbottom in seinem neuen, vor winterlicher Gebirgskulisse spielenden Film. Fernab gängiger Westernklischees der "tough guys" arbeitet er vor allem die zwiespältigen Charaktereigenschaften seiner Figuren heraus und wirft einen kritischen und doch nicht minder irreal wirkenden Blick auf amerikanische Gründermythen, die filmisch oft anders dargestellt wurden. Die Perspektive auf den Mythos lässt sich offenbar verändern, der Mythos selbst nicht.
Autor/in: Holger Twele, 01.11.2001