Im Dezember 1944 werden zwei schwarze amerikanische Soldaten in ein deutsches Kriegsgefangenenlager verschleppt und von ihren Landsleuten verleumdet und attackiert, bis einer der beiden GIs tot ist. Am nächsten Tag wird der rassistische Anführer ermordet aufgefunden, der überlebende schwarze GI gerät unter Mordverdacht. Die Lagerleitung will ihn sofort erschießen, doch die Gefangenen setzen durch, dass der Verdächtige vor ein improvisiertes Strafgericht gestellt wird. Denn der Prozess ist nur ein perfektes Täuschungsmanöver und soll die Lagerleitung vom Ausbruchversuch der Amerikaner ablenken. – Der Film scheint sich in ungewöhnlichem Rahmen mit dem Problem des Rassismus auseinander zu setzen. Die zwischenzeitlich komplex und interessant wirkende Geschichte verliert sich aber bald im Genre des typisch amerikanischen Kriegsfilm in pathetischen Abhandlungen über Vaterlandstreue, Ehrgefühl und Opferbereitschaft. Gerechtigkeit scheint Schwarzen nur zuteil zu werden, wenn sie einem höheren Ziel dient, z. B. der Befreiung weißer Kollegen. Am Ende stellt sich sogar heraus, dass der schwarze GI bewusst verdächtig gemacht und seine sofortige Erschießung einkalkuliert wurde, um den Ausbruch seiner Landsleute zu ermöglichen. Der Film wird so zum ambivalenten Lehrstück über den amerikanischen Toleranzbegriff und das tödliche Ausmaß amerikanischer Opferbereitschaft.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.05.2002