Eine neonazistische Vereinigung in Wien gelangt durch Zufall an eine "verlorene" Nuklearwaffe im Nahen Osten und kann diese Bombe mit Hilfe schlecht bezahlter russischer Wissenschaftler auch zünden. Man will damit einen Angriff auf das Super-Bowl-Finale in den USA starten und, offenbar ohne Rücksicht auf eigene Verluste, durch diesen Anschlag Russland und Amerika zu einem gegenseitigen atomaren Overkill zwingen. Der Chef des amerikanischen Geheimdienstes und sein bester Mitarbeiter setzen alles daran, um die nukleare Katastrophe zu verhindern. – Der amerikanische Präsident kann einem in diesem aufwändig verfilmten, starbesetzten Actiondrama wirklich leid tun: Während er nur aus Gründen der Spannungssteigerung in seiner Air Force One so durchgeschüttelt wird, dass ihm Hören und Denken vergeht, hat sein russischer Kollege zwar durch Meuterei in der eigenen Armee nicht immer das Sagen, dafür aber den besseren Riecher und das größere Vertrauen in das Gute im Menschen. Zum Ausgleich dafür besitzen die Amerikaner die Fähigkeit, blitzschnell an jeden beliebigen Ort auf der Welt zu gelangen und als Hauptfiguren sogar eine gezündete Plutoniumbombe aus unmittelbarer Nähe zu überleben. Man muss diesem klischeebeladenen Film nachsehen, dass er noch vor dem 11. September produziert wurde und auf einer Romanvorlage von Tom Clancy beruht. In filmdramaturgischer Hinsicht kommt er trotz seiner Darsteller und der genretypischen Spannung dennoch nicht über B-Picture-Niveau hinaus.
Autor/in: Holger Twele, 01.08.2002