Die gestandene Mitdreißigerin Katrin verbringt ihre Sommerferien auf Korsika zusammen mit ihrem noch verheirateten Liebhaber. Als dieser die Beziehung abrupt beendet, um zu seiner Frau zurückzukehren, ist Katrin wie gelähmt. In dieser Situation begegnet sie dem 17-jährigen Jugendsträfling Malte, der zusammen mit seinem kleinen Bruder ein Resozialisierungsprogramm auf der Insel durchläuft. Malte verliebt sich in die doppelt so alte Frau und lässt Katrin seine bedingungslose Zuneigung spüren. Gegen alle Vernunft versuchen beide, sich ihren Gefühlen ganz hinzugeben. Das hat fatale Folgen. – Ästhetisch und schauspielerisch bemerkenswert, krankt der experimentell gewagte Film über eine sexuell geprägte Liebe zwischen den Generationen an seinem eigenen Anspruch: Er versucht eine nur in der mündlichen Überlieferung funktionierende Erzählstruktur unmittelbar auf das Medium Film zu übertragen, wobei ein Erzähler aus verschiedenen vorliegenden Gegenständen eine Geschichte erfinden muss. Im Film wirkt das manchmal aufgesetzt, gerade wenn die Glaubwürdigkeit der Handlung und die Psychologie der Figuren darunter leiden.
Autor/in: Holger Twele, 01.07.2002