Seit seiner Kindheit träumt der junge Jim Hawkins von einem sagenumwobenen Goldschatz, den der Pirat Flint kurz vor seinem Tod auf einem fernen Planeten versteckt haben soll. Als Jim durch ein verunglücktes Raumschiff in den Besitz einer Schatzkarte kommt, macht er sich mit dem Astronom Dr. Doppler auf den Weg, um seinen Traum zu verwirklichen. An Bord der Weltraumgaleone "Legacy" schließt er Freundschaft mit dem Cyborg John Silver, der als Schiffskoch angeheuert hat, um seinerseits mit seinen Kumpels den Schatz in Besitz zu nehmen. Ein dramatischer Wettlauf beginnt, in dem Jim nicht nur neue Freunde gewinnt, sondern allen endlich zeigen kann, was wirklich in ihm steckt. – Robert Louis Stevensons Klassiker ist schon mehrfach verfilmt worden. Um der Geschichte neue, zeitgemäßere Facetten abzugewinnen, verpflanzt Disney die animierten Abenteuer ganz ungeniert in eine fantastische Zukunft, die unmittelbar an Star Trek und Men in Black anknüpft und von intergalaktischen Lebewesen und Reisen durch die endlosen Weiten des Weltraums auf seltsamen Segelschiffen geprägt ist. Das Grundthema, die Abenteuerlust des Jungen Hawkins, der in der deutschen Fassung zielgruppengerecht von Robert Stadlober synchronisiert wurde, und seine Bewährungsprobe in gefahrvollen Situation ist gegenüber der literarischen Vorlage gleich geblieben. Das Ambiente dagegen hat sich komplett und in wahren Quantensprüngen geändert. Spannend wie die Geschichte bleibt sicher auch, ob der sich schon länger abzeichnende Generationenwechsel bei Disney auch vom Publikum mitgetragen wird. Das Potenzial dazu hat der Film ohne Zweifel und trotz allem Futurismus genießen die Disney-Werte "Freundschaft und Familie" auch hier oberste Priorität.
Autor/in: Holger Twele, 01.12.2002