Im Mittelmeer wird ein Mann mit Schusswunden, aber ohne Gedächtnis von Fischern gerettet. Auf der Suche nach seiner verlorenen Identität entdeckt der Held durch ein Schließfach in einer Züricher Bank, dass er CIA-Geheimagent mit dem Decknamen Bourne und mit Wohnsitz in Paris war. Mit Hilfe einer hübschen deutschen Herumtreiberin reist er dorthin, gerät aber prompt in eine Falle. Nach und nach finden beide heraus, dass Bourne den Auftrag hatte, einen mysteriösen afrikanischen Politiker umzubringen. Um die misslungene Operation zu vertuschen, haben CIA-Offiziere mehrere Killer beauftragt, den Agenten aus dem Weg zu räumen. Es beginnt ein gefährliches Katz- und Maus-Spiel. – In seinem ersten Mainstream-Film inszeniert Regisseur Doug Liman, der bisher mit hippen Indie-Filmen hervorgetreten ist, einen coolen Spionage-Thriller, der sich nur lose an die Romanvorlage von Robert Ludlum aus den 80er Jahren anlegt und sich offenbar schwer tut, nach dem Kalten Krieg noch zeitgemäße dramatische Akzente zu setzen. Auf eine tiefere Charakterisierung der Hauptfiguren legt Liman keinen Wert, dafür füllt er die arg konstruierte Story mit allerhand Action-Einlagen. Hauptdarsteller Matt Damon darf sich als Wunderkämpfer mit erstaunlichen Martial Arts-Fähigkeiten tatkräftig gegen allerlei Angreifer wehren und bis zum bleireichen Showdown mehrere Scharfschützen unschädlich machen. Neben ihm hält sich Lola rennt -Star Franka Potente, die hier als ruppige Großstadtnomadin ihre erste US-Hauptrolle spielt, überraschend gut. Ein harter Techno-Rock-Soundtrack treibt die düster gestylte Inszenierung konsequent voran, die dann aber in ein unwahrscheinliches Happy End mündet.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.09.2002