Boxen gilt als Männerdomäne. Das findet Jackie Kallen nun gar nicht. Schon als kleines Mädchen schaute die Tochter eines Box-Trainers den Muskelpaketen im Ring zu. Später darf sie dann als Sekretärin beim Direktor einer Boxsporthalle Briefe tippen und die Hüften schwingen, nicht gerade ihr Traumjob. Irgendwann kommt es zum verbalen Schlagabtausch mit einem Ekel von Boxpromoter, der ihr ironisch einen Boxer-Vertrag für einen Dollar anbietet. Sie nimmt die Herausforderung an. Leider entpuppt sich der "Kauf" als drogensüchtiger Kleindealer, der sich zunächst nur eine blutige Nase holt. Das weckt jedoch ihren Ehrgeiz, sie macht aus ihm einen Box-Champion. – So oder so ähnlich soll sich die Geschichte in Wirklichkeit ereignet haben, wenn auch vielleicht nicht so tränenrührig. Regisseur Charles S. Dutton machte daraus keinen kleinen schmutzigen Film, sondern setzte voll auf Mainstream-Zutaten, angefangen von Schauspielerin Meg Ryan in der Hauptrolle bis hin zum furios-weiblichen Sieg über die Macho-Gesellschaft. Zwischendurch darf die Heldin auch mal abheben, um unsanft wieder auf dem Boden der Realität zu landen. Eine Frau beißt sich durch und die Zähne zusammen, zeigt es den starken Typen. Diese Botschaft kommt gut an.
Autor/in: Margret Köhler, 01.06.2004