Endlich beginnen die lang ersehnten Sommerferien und Greg kann sich voll und ganz seinem neuen Videospiel und dem gepflegten Nichtstun widmen. Doch der Vater des Achtklässlers hat anderes mit dem Sprössling vor: Greg soll hinaus an die frische Luft und zum Beispiel an einem schnöden Pfadfinderlehrgang teilnehmen. Erfindungsreich gaukelt der Junge seinen Eltern einen Ferienjob in einem edlen Country Club vor, den er in Begleitung seines besten Kumpels Rupert besuchen kann. So entgeht Greg nicht nur den väterlichen Interventionen, sondern kann überdies auch noch Zeit mit seinem Schwarm Holly verbringen.
Jeff Kinneys Kinderbuchreihe rund um die Erlebnisse des Schülers Greg Heffley ist mittlerweile auf zehn Bände angewachsen und wurde in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Mit
Gregs Tagebuch – Ich war's nicht! erscheint nun innerhalb von drei Jahren die dritte Kinoadaption des Stoffs. Regisseur David Bowers, der bereits den zweiten Teil inszenierte, bleibt auch ästhetisch dem Stil der Reihe treu: Er setzt auf Slapsticks, eine episodische Erzählstruktur,
farbenfrohe Gestaltung und überzeichnete Charaktere mit lebhafter Mimik und Gestik, die kaum ein Fettnäpfchen auslassen. Inhaltlich steht Gregs Beziehung zum Vater im Mittelpunkt, während das übrige Familienleben und die Liebelei mit Holly die Nebenhandlungen dominieren.
Greg Heffley, den viele Kinder bereits aus den Buchvorlagen kennen, ist ein ganz normaler Junge, und offeriert ihnen gerade deswegen vielfältige Identifikationsmöglichkeiten. So kann beispielsweise in einer Diskussion das eigene Erleben der Schüler/innen in Familie und Schule mit den Ereignissen in Gregs Leben verglichen werden, wobei die Veränderungen durch die Pubertät im dritten Kinofilm eine exponierte Rolle spielen. Bei der Filmanalyse bietet sich ein Vergleich mit der Buchvorlage an, die großzügig Elemente aus Comics aufgreift. Auch die Verfilmung baut diese Comic-Anleihen in Animationssequenzen in die Erzählung ein, was einen intermedialen Vergleich zwischen Literatur, Comics und Filmen ermöglicht.
Autor/in: Christian Horn, 11.09.2012
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