In der Fortsetzung der "Harry Potter"-Serie nach den beliebten Romanen von Joanne K. Rowling befindet sich der kleine Zauberer im zweiten Ausbildungsjahr an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei. Gemeinsam mit seinen Freunden Ron Weasley und Hermine Granger nimmt er erneut den Kampf gegen das Böse auf und befreit die Schule von einem grausamen Monster. – Während der erste Teil vor einem Jahr die Figuren des Romans erst umständlich einführen musste, geht es hier gleich richtig zur Sache. Der Film legt wesentlich an Tempo und Spannung zu und auch die zahlreichen Computeranimationen wirken diesmal perfekt und stehen anderen modernen Abenteuerfilmen in keiner Weise nach. Regisseur Chris Columbus hat sich zwar möglichst eng an die Literaturvorlage gehalten, dennoch erinnert sein an Tricks, Stunts und Überraschungsmomenten reicher Film häufig an eine abgespeckte James Bond-Version für Kinder und an erfolgreiche Science-Fiction- und Horrorfilme der letzten Jahre. Die drei Hauptdarsteller wirken überzeugend, allen voran Rupert Grint in der Rolle des Ron. Allerdings ist der Film gerade für jüngere Kinder mit 158 Minuten entschieden zu lang geraten und die umstrittene Freigabe der FSK ab 6 Jahren sollte für diese Altersgruppe wenigstens drauf hinaus laufen, den neuen "Potter" lieber nur in Begleitung älterer Geschwister, Freunde oder der Eltern zu sehen. Andererseits bietet der Film zahlreiche positive Identifikationsangebote und plädiert am Ende für Zivilcourage gegen diejenigen, die andere nur aufgrund ihrer Herkunft als minderwertig ansehen wollen.
Autor/in: Holger Twele, 01.11.2002