In Havanna heiraten die Mulattin Gladis und der Hamburger Erik. Die Frau und ihr achtjähriger Sohn ziehen an die Elbe, wo die unsanfte Landung auf dem Boden der Tatsachen folgt. Behördengänge, Besuch bei den spießigen Eltern, rassistische Nachbarn, Kulturschock durch fremde Mentalität und Sprache. Zwischen den Liebenden kommt es immer öfter zum Streit. Die Schwangerschaft am Ende löst nicht die Probleme, sondern schiebt deren Lösung auf die lange Bank. – Zwei Jahre begleiteten die Dokumentarfilmer Uli Gaulke und Jeannette Eggert das unterschiedliche Paar (Gladis war auch die Protagonistin ihres Dokumentarfilms Havanna, mi amor ). Die Kamera wird auch als Katalysator genutzt. Sie ist dicht an den beiden Erwachsenen, die sie bald nicht mehr bemerken. So erlebt man eine ungewohnte Offenheit bis zur Selbstentblößung. Das unterhaltende Protokoll einer turbulenten Multi-Kulti-Ehe mit Konflikten, Enttäuschungen und Versöhnungsversuchen regt gleichzeitig zum Nachdenken über Fremdsein in Deutschland an.
Autor/in: Margret Köhler, 01.07.2003