Jakob hat null Bock auf Nichts und nach dem Tod der Mutter auch kein richtiges Elternhaus mehr, die Schule hat er geschmissen. Auf der Suche nach einem neuen Zuhause landet er bei seiner Schwester in der Nähe von Frankfurt, die selbst große Probleme hat, sich mit zwei Kindern und ohne Mann über Wasser zu halten. In seiner rebellischen Art eckt er überall sofort an, denn er kann mit seiner Meinung weder verbal noch körperlich zurückhalten. Als er sich in das polnische Aupair-Mädchen Wanda verliebt, die ausgerechnet im Haushalt seiner ehemaligen, verhassten Lehrerin wohnt, muss er sich entscheiden, was ihm wirklich wichtig ist im Leben und wie er seine Zukunft gestalten möchte. – Michael Gutmann hat das Drehbuch für seinen zweiten Langspielfilm zusammen mit Hans-Christian Schmid (u. a. Crazy ) geschrieben. Er geht in seiner coming-of-age-Geschichte zwischen den Generationen und Kulturen sehr authentisch und liebevoll mit seinen Figuren um und lässt ihnen trotz aller Eskalation immer wieder die Chance zum Neuanfang. Ein rundum sympathischer Film mit stimmigem Drehbuch und überzeugenden Darstellern, der die Balance zwischen komischen und tragischen Momenten hält und auch deshalb sehr realistisch wirkt.
Autor/in: Holger Twele, 01.06.2002