Am Pariser Flughafen begegnen sich zufällig die Kosmetikerin Rose und der Gourmet-Koch Félix. Sie will vor ihrem rabiaten Partner nach Mexiko fliehen, er zur Beerdigung der Mutter seiner Ex-Frau nach München. Wegen Streik und Computerproblemen werden ihre Flüge immer wieder verschoben. Mehr aus Mitleid lädt der Erste-Klasse-Passagier die Frau aus der "Holzklasse" zum Ausruhen in sein schickes Hotelzimmer. In langen Gesprächen lassen beide ihre Masken fallen, sagen sich unbequeme Wahrheiten ins Gesicht, geben Persönliches preis. Am nächsten Morgen trennen sich (erst einmal) ihre Wege. – Danièle Thompson beschreibt die innere Reise zweier Menschen in einer Ausnahmesituation. Nicht das Verlangen verbindet die beiden, sondern eine Anziehungskraft, der sie sich erst sehr spät bewusst werden. Hinter der Fassade aus Coolness (Félix) oder dicker Schminke (Rose) verstecken sich Individuen voller Angst vor Einsamkeit oder vor den Forderungen der Familie wie speziell bei Rose. Beide werfen emotionalen Ballast ab und eröffnen sich dadurch die Chance zu einem möglichen Neubeginn.
Autor/in: Margret Köhler, 01.10.2003