Nach etlichen Science-Fiction-Spektakeln hat sich der deutsche Hollywood-Regisseur Roland Emmerich erstmals an einem Historiendrama über den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg versucht. Am Beispiel eines pazifistisch gesinnten Farmers und Familienvaters, der durch wiederholte Grausamkeiten eines bösartigen Feindes gezwungen wird, doch noch einmal in den Krieg zu ziehen, verdeutlicht Emmerich elementare Probleme wie das Recht auf Notwehr, politische Konflikte wie die mögliche Legitimation eines Aufstandes gegen eine diktatorische Besatzungsmacht, aber auch die begrenzte Wirkungsmacht von Recht und Moral in einem von beiden Seiten ideologisierten Kolonialkrieg. Trotz der beachtlichen Überlänge bleibt die Geschichte spannend, da Drehbuch und Regie die teils recht brutalen Gefechte geschickt mit menschlichen Dramen verknüpfen.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.08.2000