Als der Filmemacher Roland Blum im Frühjahr 1990 in die gerade noch existente DDR fährt, findet er in der Provinz nicht nur ein wirtschaftlich ausgehöhltes Land vor, auch die Umwelt steht vor dem ökologischen Kollaps. Schonungslos filmt er die Zustände und stellt fest, dass die desolate Umweltsituation einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Herbeiführung der Wende hatte. Er spricht sowohl mit Bewohnern/innen der maroden Landstriche als auch mit Aktivisten/innen der ostdeutschen Friedens-und Umweltbewegung. In den Jahren 2000 und 2013 kehrt er noch einmal an einige der besuchten Orte zurück und zeichnet die Veränderungen, aber auch mögliche Stillstände auf.
Gleich zu Anfang seiner Dokumentation spricht Blum von der DDR als verschlissenem Land und zeigt, wie sich einst industrieverpesteten Landschaften - etwa die Schorfheide - durch ökologische Konversion zum "Tafelsilber der Natio" wandelten. So zerfällt der Film in zwei Teile. Der erste punktet mit seltenen historischen Bildern sowie entwaffnend ehrlichen Äußerungen betroffener Anwohner/innen und Aktivisten/innen. Im zweiten Teil werden die positiven Auswirkungen der Wende jedoch allzu unkritisch überbetont. So befragt Blum erfolgreiche Neu-Unternehmer/innen oder feiert die Umwandlung des einstigen "Todesstreifens" in einen Naturpark, um seine These zu unterstreichen, dass dies alles die titelgebende "Mitgift" Ostdeutschlands zur Wiedervereinigung sei. Historisch wertvoll sind diese Aufnahmen jedoch allemal.
Ohne einen umfassenden Überblick zum Thema Umweltverschmutzung in der DDR leisten zu können, bietet der Film eine bisher kaum gesehene Materialfülle. Der soziokulturelle Strukturwandel wird anhand von Figuren und Landschaften über die Jahrzehnte greifbar. So kann man zum Beispiel die Integration von stillgelegten Braunkohletagebauen in das Biosphärenreservat Schorfheide definitiv als Erfolg betrachten. Jedoch können im Unterricht auch die Kehrseiten der buchstäblich blühenden Landschaften diskutiert werden, etwa Landflucht der jungen Generation und Arbeitslosigkeit, die der Film lediglich streift. Das aktuelle Problem der Auslagerung von Produktionsstandorten etwa in die "Dritte Wel", um Umweltauflagen aus dem Weg zu gehen, lohnt ebenfalls eine Diskussion.