Eine angesehene, aber keineswegs wohlhabende indische Familie in Neu Delhi bereitet sich unmittelbar vor dem Beginn der Regenperiode auf die Hochzeit ihrer jüngeren Tochter vor. Aus allen Teilen der Welt reisen Familienmitglieder und Gäste an und komplettieren das ohnehin vorhandene Chaos. Generationen, Kulturen und Schicksale prallen aufeinander, zarte Liebesbande entwickeln sich nicht allein beim Brautpaar, gut gehütete Geheimnisse werden plötzlich auf den Tisch gebracht und am Ende droht die ganze Hochzeit gar im doppelten Sinn ins Wasser zu fallen. – Mira Nairs in Venedig 2001 preisgekrönter Multikulti-Film zwischen Tradition und Moderne ist eine liebenswerte Komödie voller überraschender Einfälle, die zur Lobeshymne auf die Kraft der Liebe, den Zusammenhalt der Familie und die Überwindung von Gegensätzen und Konflikten wird. Genauso stilsicher, wie sie beispielsweise den rasanten Wandel eines großspurigen Managers zum kleinlauten Liebenden voller Humor begleitet, spart sie bei aller Leichtigkeit des Films auch das heikle Thema des sexuellen Missbrauchs nicht aus und bezieht dazu sensibel und sehr bestimmt Stellung.
Autor/in: Holger Twele, 01.04.2002