Die Ärztin Catherine und der Geschäftsmann Bernard sind seit vielen Jahren glücklich verheiratet, auch wenn es an erotischer Spannung in ihrer Beziehung fehlt. Als Catherine entdeckt, dass ihr Mann fremd gegangen ist, fasst sie einen ungewöhnlichen Plan: Marlène, eine Edelprostituierte, soll sich unter dem Namen Natalie an ihren Mann heranmachen und herausfinden, welche sexuellen Vorlieben er hat. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich ein vertrauensvolles Bündnis, doch Catherines Plan droht außer Kontrolle zu geraten, als Marlène ihr erzählt, Bernard habe sich ernsthaft in sie verliebt. – Getragen von einem hochkarätigen Schauspielerensemble entführt das beeindruckend intensiv inszenierte Kammerspiel die Zuschauenden in die Welt der Illusion, der Vorstellung und der Lüge, in der die Hauptfiguren unentrinnbar gefangen sind. Objektive Wahrheit gibt es in einer Beziehung offensichtlich nicht und um das zu verdeutlichen, zeigt der Film auch nicht, was wirklich zwischen Natalie und Bernard abläuft, sondern vermittelt es nur über die Erzählungen der Prostituierten, die ihre reiche Auftraggeberin nicht enttäuschen möchte. Und während jede/r meint, als handelndes Subjekt die Fäden in der Hand zu haben, greift das Chaos um sich, öffnet den Figuren am Ende aber auch die Augen für ihr weiteres Leben.
Autor/in: Holger Twele, 01.08.2004