Die junge, aufstrebende Anwältin Elle Woods arbeitet bei einer Wirtschaftskanzlei in Boston und bereitet die Hochzeit mit ihrem Traumprinzen vor. Als sie herausfindet, dass ein Mandant die "Erzeugerin" ihres geliebten Hündchens Bruiser dazu einsetzt, neue Kosmetikprodukte zu testen, und sie dagegen protestiert, wird sie entlassen. Elle lässt sich aber nicht einschüchtern und verdingt sich in Washington als Assistentin einer Abgeordneten. Das Engagement der stets in Pink gekleideten Elle für ein schärferes Tierschutzgesetz wird in den konservativen Parlamentarierkreisen misstrauisch beäugt. In ihrem Tatendrang lässt sich die clevere Blondine davon aber nicht aufhalten. – Das Sequel der überraschend erfolgreichen, ersten Blondinenkomödie bringt ein Wiedersehen mit Reese Witherspoon, die wieder mit keckem Selbstbewusstsein ihren Charme versprüht. Regisseur Charles Herman-Wurmfeld liefert der Hauptzielgruppe der Mädchen und jungen Frauen nicht nur leicht verdauliches Zuckerwatte-Kino, sondern auch die mäßig amüsante Widerlegung des Klischees, dass Blondinen meist nicht viel Grips haben. Im Vergleich zur ersten Ausgabe von Natürlich blond! wurden Milieu und Plot stark verändert, der Zuschnitt der Heldin aber beibehalten. Mit kalkulierter Naivität setzt sie ihr grelles Pink-Outfit im Barbie-Stil ein, um ihre Widersacher in falscher Sicherheit zu wiegen und umso sicherer zu besiegen. Witherspoon zeigt die gewohnte Leistung als redseliges Girlie-Idol, während Luke Wilson als Bräutigam nichts zu melden hat und als notorischer Ja-Sager eine Lachnummer abgibt. Der Humorfaktor bleibt bescheiden, Gags der subtileren Art, wie zum Beispiel ein Tiertestlabor mit dem Namen "Versace", sind selten. Europäische Kinogänger, die sich mit den Mechanismen der amerikanischen Politlobby und Gesetzgebung nicht auskennen, werden zudem längst nicht alle Anspielungen verstehen.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.07.2003