In der DDR war sie eine Ikone, im Westen dagegen eher unbekannt: Olga Benario, Kommunistin und Revolutionärin. Der Film zeichnet die Stationen des Lebens der 1908 in München geborenen politischen Aktivistin nach: Deutschland, Russland, Frankreich und Großbritannien. Mit dem brasilianischen "Ritter der Hoffnung" Luiz Carlos Pestes kommt sie nach Rio de Janeiro. Die 1935 von beiden angezettelte Revolte gegen soziale Ungerechtigkeit wird niedergeschlagen, die Schwangere Monate später nach Nazi-Deutschland ausgeliefert, wo sie nach langen Jahren der Haft 34-jährig im KZ Bernburg ermordet wird. – Galip Iyitanirs aufwändige Semi-Dokumentation nähert sich der außergewöhnlichen Frau mit Respekt, bringt sie dem Publikum in allen Facetten näher, wenngleich manchmal der pädagogische Impetus überwiegt. Die chronologisch aufbereitete Biografie vermittelt eine Vielzahl von politischen und persönlichen Informationen, enthält neben historischen Ton- und Bilddokumenten allerdings auch fiktionale Szenen und die Darstellung von Originalschauplätzen in der heutigen Zeit, auf die sie besser verzichtet hätte.
Autor/in: Margret Köhler, 01.12.2004