Anfang der 1970er-Jahre treffen die beiden aufstrebenden Rennfahrer Niki Lauda und James Hunt in den unteren Rennklassen aufeinander. Schnell entwickelt sich eine Rivalität zwischen den unterschiedlichen Männern. Während der ehrgeizige Lauda stets mit eiserner Disziplin vorgeht, ist Hunt ein wahrer Draufgänger, der jeder Form von Exzess zugeneigt ist. Auf der Rennstrecke zeigen jedoch beide Sportler herausragende Leistungen und tragen ihre Rivalität bald in der Formel 1 aus, der Königsdisziplin des Motorsports. Den Siedepunkt erreicht das Duell während der Weltmeisterschaft 1976: Niki Lauda liegt in der Punktwertung weit vorne, als ihn ein dramatischer Unfall auf dem Nürburgring beinahe das Leben kostet.
Bereits mit
A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn (A Beautiful Mind, USA 2001) und
Frost/Nixon (USA 2008) zeigte der Hollywood-Routinier Ron Howard, dass er wahre Begebenheiten packend auf die Leinwand bringen kann. Dasselbe gelingt Howard auch mit
Rush. Wenngleich die von Drehbuchautor Peter Morgan akribisch recherchierte Geschichte von Laudas Unfall weithin bekannt ist, erzeugt Howard mit seiner packenden Inszenierung eine durchgängig hohe Spannungskurve. Handwerkliche Höhepunkte sind die realistisch und dynamisch inszenierten Rennszenen, die mit schnellen
Schnitten und einer abwechslungsreichen
Soundkulisse ein hohes Tempo vorlegen. Im Kern ist Rush aber ein facettenreiches Charakterdrama, das von der Unterschiedlichkeit seiner Kontrahenten lebt, die Daniel Brühl und Chris Hemsworth überzeugend verkörpern.
Da der Fokus des Films auf den Hauptfiguren liegt, bietet sich
Rush in den Fächern Deutsch und Englisch als ergiebige Vorlage für eine Figurenanalyse an. In welchen Punkten unterscheiden sich die Rivalen und wo liegen ihre Gemeinsamkeiten? Mit welchen erzählerischen und ästhetischen Mitteln werden diese Figuren charakterisiert und welche Rolle spielt dabei die darstellerische Leistung? Zudem kann untersucht werden, auf welche Weise Ron Howard Authentizität erzeugt und verdeutlicht, dass die Geschichte auf wahren Ereignissen basiert. Hier spielt die realistische Umsetzung der Rennszenen ebenso eine Rolle wie die 1970er-Jahre-Ausstattung und der Bezug auf Medienberichte oder Dokumentationen. Die Frage, welche Episoden der wahren Begebenheit der Film verkürzt, auslässt oder besonders herausstellt, kann den Schüler/innen die Mechanik einer filmischen Erzählung näher bringen.
Autor/in: Christian Horn, 01.10.2013
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