Auch ein Meisterdieb setzt sich einmal zur Ruhe: Der Amerikaner Bob hat zwar immer noch einen guten Ruf in der Unterwelt, aber in Südfrankreich ist er zum heroinabhängigen Spieler geworden, der ziellos durch die Bars streift. Sein Herz für die Schwachen und Benachteiligten in der Gesellschaft und sein Berufsethos hat er jedoch nicht verloren, selbst die Polizei scheint ihn zu achten und der befreundete Oberfahnder Roger befürchtet gar, Bob könne auf seine alten Tage noch schwach werden und einen letzten Coup landen wollen, der ihn definitiv ins Gefängnis brächte. Und tatsächlich, Bob lässt sich von seinem Vertrauten Raoul dazu überreden, die Spielbank von Monte Carlo auszurauben. Als alter Kunstkenner hat Bob allerdings auch ein Auge auf die impressionistischen Gemälde geworfen, die dort an den Wänden hängen. – Ein Dieb als positiver Held, der mit einem Polizisten befreundet ist, eine junge Frau aus den Fängen ihres Zuhälters und sich selbst mal schnell von seiner Sucht befreit, der eine intelligente "Mission Impossible" startet und das Schicksal und sein Glück ständig herausfordert, das gibt es wohl nur im Kino. Die gelungene Mischung aus Rififi und Mission Impossible , inspiriert von Jean-Pierre Melvilles frühem Klassiker Drei Uhr nachts , bietet gleichermaßen spannende wie vergnügliche Unterhaltung, einen sehenswerten Nick Nolte als "guten Dieb", Emir Kusturica als ebenso doppelspielerisches Computergenie, zahlreiche "Doppelgänger"- und Wiedererkennungseffekte und ein überraschendes Ende.
Autor/in: Holger Twele, 01.10.2003