Für eine ausgefallene Wochenend-Party lassen sich die 16-jährige Liz und drei Teenager in einem Bunker in Wales einsperren. Nach drei Tagen soll Liz' Verehrer Martin die Tür wieder öffnen, erscheint aber nicht. Als das Mädchen nach 14 Tagen verwundet in ihre Schule wankt, können die anderen drei nur noch tot geborgen werden. Eine erfahrene Kriminalpsychologin soll die traumatisierte Liz zum Sprechen bringen. – Was wie ein gewöhnlicher Teenie-Horror-Streifen aus Hollywoods Serienbrutkasten daherkommt, entpuppt sich bald als raffinierter Psycho-Thriller, der sich mehr um die zerstörerische Kraft der Liebe und um soziale Isolierung im Elternhaus als um oberflächliche Gruseleffekte kümmert. Im Bestreben, die klaustrophobische Situation zur Erzeugung menschlicher Urängste beim Publikum zu nutzen, variiert der britische Regiedebütant Nick Hamm geschickt Muster von alten und neuen Klassikern wie Herr der Fliegen oder Blair Witch Project , wobei sich allerdings kleine Logikfehler einschleichen. Jenseits der Genre-Konstanten wird die freie Adaption eines Kriminalromans, den ein 17-Jähriger schrieb, vor allem durch die durchweg solide Darstellerriege um Thora Birch ( American Beauty ) und die Rückblendenstruktur interessant, deren sich widersprechende Versionen entfernt an Kurosawas Klassiker Rashomon erinnern.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.09.2001