Der 50-jährige René lebt in einem Heim für körperlich Behinderte bei Toulon. Der Rollstuhlfahrer ist notorisch schlecht gelaunt und schikaniert Personal und Mitbewohner, wo er nur kann. Lediglich die neue Pflegerin Julie lässt sich von seinen bösen Sticheleien nicht abschrecken. Sie gewinnt schließlich sein Vertrauen und findet heraus, warum René so schlecht gelaunt ist: Er möchte endlich wieder einmal Sex haben und fühlt, dass ihm dieser Wunsch allenfalls von einer Prostituierten erfüllt werden könnte. Als Julie gegen den Widerstand der Heimleitung und trotz ihrer eigenen Hemmungen tatsächlich eine Prostituierte findet, die bereit ist, diesen Wunsch zu erfüllen, ändert sich nicht nur das Leben von René auf einen Schlag. – Die leicht frivole Geschichte um soziale Außenseiter und im Leben zu kurz Gekommene ist nach einer wahren Begebenheit erzählt. Männliches Macho-Gehabe und weibliches "Helfer-Syndrom" bilden den nur am Anfang klischeehaft wirkenden Ausgangspunkt für eine der humorvollsten, warmherzigsten und ungewöhnlichsten Produktionen der letzten Zeit. Ein zutiefst menschlicher Film um Toleranz, Verständnis und Akzeptanz.
Autor/in: Holger Twele, 01.03.2001