Die drei letzten Mönche eines bankrotten brandenburgischen Cantorianer-Klosters machen sich auf den langen Weg zu ihren Ordensbrüdern nach Italien. Benno, Tassilo und Arbo sind gewappnet mit jeder Menge Gottvertrauen und Gesangskünsten, doch unterwegs wird ihr Gelöbnis auf unterschiedliche Weise auf eine harte Probe gestellt. Der unschuldige Arbo sieht sich mit der Fleischeslust konfrontiert, als die hübsche Stuttgarter Fotografin Chiara das Trio in ihrem Auto mitnimmt und dem Jüngling schöne Augen macht. Tassilo bleibt während eines Blitzbesuchs bei seiner Mutter hängen, die er jahrzehntelang nicht gesehen hat. Und Benno wird von einem gerissenen Jesuitenmönch mit einem verlockenden Posten im Archiv eines reichen Klosters in Karlsruhe geködert. Nach einigen Komplikationen gelangen die Drei dann doch noch nach Italien. – Moderne Mönche als komische, weil völlig weltfremde Außenseiter, auf diese skurrile Filmidee konnte wohl nur Zoltan Spirandelli kommen. Der 1957 geborene 'Nachwuchs'-Regisseur hatte schon 1988 mit seinem inzwischen legendären Kurzfilm Der Hahn ist tot das Kinopublikum zum ausgelassenen Mitsingen des Refrains animiert und damit lange vor der Multimedia-Welle das Paradebeispiel eines "interaktiven" Films vorgelegt. Das mit vier Bayerischen Filmpreisen prämierte Roadmovie der anderen Art leistet sich zwar einige unnötige Drehbuchschnitzer, besticht aber insgesamt mit fein austarierten, meditativen Chorgesängen der Mönche, die die Selbstisolation des Ordens glaubhaft machen und die Grundlage für die seelische Erschütterung der Mönche angesichts der vielfältigen Versuchungen der Außenwelt legen.
Autor/in: Reinhard Kleber, 01.03.2002