Bei seinem Praktikum auf dem Bau erlebt ein Architekturstudent hautnah den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Was nicht passt, wird passend gemacht: Da wird am Grundriss des Hauses manipuliert, ein toter polnischer Schwarzarbeiter verschwindet im Zement, ein ökologisches Fertighausmodell wird zwecks Geldersparnis mit giftigen Materialien errichtet. Der wilde Chaoten-Haufen schreckt vor nichts zurück, zockt sogar den eigenen Chef ab. Wenn am Ende Tote wieder auferstehen, die Konkurrenz-Firma hereingelegt wird und es auch wieder mit der Solidarität klappt, ist die Welt in Ordnung. – Peter Thorwarth macht aus seinem erfolgreichen gleichnamigen Kurzfilm (Nominierung für den "Studenten-Oscar") einen Langfilm mit romantischem Einschub, der ohne größere Längen auskommt. Die Schilderung der "Ruhrpott"-Mentalität ist deftig, die Personen nicht gerade tiefgründig, die Dialoge wirken authentisch. Es gelingt ihm sogar, soziale Konflikte publikumswirksam in derbem Humor zu verpacken. Eine unterhaltende, wenn auch grob gestrickte Milieu-Komödie, die jedoch nie die Qualität von Ganz oder gar nicht erreicht.
Autor/in: Margret Köhler, 01.03.2002