Bereits zum Auftakt der 11. SchulKinoWochen Niedersachsen Anfang Februar 2015 hatte sich das sehr große Interesse am Unterricht im Kino angedeutet, nun liegen die Zahlen vor: Insgesamt haben sich über 99.000 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte zu den SchulKinoWochen angemeldet. Die Veranstalter, Vision Kino - Netzwerk für Film und Medienkompetenz und das Film & Medienbüro Niedersachsen e.V. freuen sich über eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von über 13 Prozent.
An dem landesweiten film- und medienpädagogischen Projekt beteiligten sich 102 Kinos in 86 Städten. In 1.151 Vorstellungen wurden 82 Kinofilme mit Unterrichtsbezug für alle Altersstufen und Schulformen gezeigt. In zahlreichen Sonderveranstaltungen diskutierten Filmschaffende und Gäste mit Schülerinnen und Schülern.
Wie in den Vorjahren lag wieder ein Schwerpunkt auf Dokumentarfilmen zu aktuellen Themen. Mo Asumang stellte ihren Film
Die Arier in zehn Städten zur Diskussion. Bei einigen Veranstaltungen übernahmen Schülerinnen und Schüler die Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts im Kino. Jörg Witte, Projektleiter der SchulKinoWochen Niedersachsen: "Das Engagement und die Kreativität der Schüler war beeindruckend." Ergänzt wurde der Schwerpunkt Rechtsextremismus-Prävention durch eine Lehrerfortbildung in Kooperation mit Arbeit und Leben Wolfsburg sowie durch Aufführungen weiterer Filme wie dem preisgekrönten
Wir sind jung. Wir sind stark. in Anwesenheit des Regisseurs Burhan Qurbani oder des Autors Martin Behnke. Dieser Film stand auch im Mittelpunkt auf Auftaktveranstaltung am 4.2.2015 im Thega-Filmpalast in Hildesheim. Regisseur Burhan Qurbani diskutierte im Anschluss mit Kultusministerin Frauke Heiligenstadt und Schülerinnen und Schülern über Fremdenfeindlichkeit und was man dagegen tun kann.
Im Mittelpunkt der SchulKinoWochen 2015 standen auch die beiden Dokumentarfilme
Vierzehn und
Achtzehn - Wagnis Leben über Schwangerschaften junger Mädchen und über junge Mütter. Die Regisseurin Cornelia Grünberg und die Moderatorin Eva-Maria Schneider-Reuter diskutierten in 11 niedersächsischen Kinos mit Jugendlichen über die ersten beiden Filme der ambitionierten Langzeitbeobachtung. An fast allen Veranstaltungen waren auch Beratungsstellen wie pro familia beteiligt.
Zahlreiche weitere moderierte Kinoveranstaltungen mit Filmschaffenden oder Medienpädagogen boten den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, über die Filme, deren Themen und deren Umsetzung zu diskutieren.
Am stärksten nachgefragt waren
Rico, Oskar und die Tieferschatten und
Pettersson und Findus - Kleiner Quälgeist, große Freundschaft mit zusammen 34.500 Anmeldungen. Auf den nächsten Plätzen folgen
Who am I – Kein System ist sicher,
Monsieur Claude und seine Töchter und
Das Schicksal ist ein mieser Verräter.