Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet den Spielfilm
El Olivio - Der Olivenbaum von Icíar Bollaín mit dem Prädikat "besonders wertvoll" aus. Der spanische Olivenhainbesitzer Ramón hat den Verlust seines tausendjährigen Lieblingsbaums nie verwunden. Gegen seinen Willen haben seine Söhne das Prachtexemplar vor Jahren verkauft. Als es dem altersschwachen Mann immer schlechter geht, fasst seine Enkelin Alma, die eine innige Beziehung mit ihm verbindet, einen waghalsigen Entschluss: Sie will den Baum, in dessen Ästen sie in unbeschwerten Kindheitstagen mit dem Großvater spielte, wieder nach Spanien zurückholen. Ihre Recherchen ergeben, dass der Baum mittlerweile einem deutschen Energieunternehmen gehört, das für seine fragwürdigen Umweltpraktiken in der Kritik steht. Zusammen mit dem nichtsahnenden Onkel und einem guten Freund macht sie sich in einem Lastwagen auf die Reise.
In der Jurybegründung heißt es: "Ein Baum als eine Art Zentralfigur? Klingt zunächst wenig spannend, schon weil hierzulande Gummi- und Tannenbaum die Spießigkeit der Deutschen ausreichend auskleiden. Aufgrund des Klimas waren die Deutschen nie eine Nation der großen Gartenbauer, obwohl die Kunst über Jahrhunderte eine große emotionale Nähe zu Bäumen wie Esche, Linde oder Eiche ausweist. Der Baum in
El Olivio ist jedoch von einer derartigen Wucht, dass jedes flache Verständnis von kultivierten Bäumen in den Himmel wächst. Der Baum als großes Wunder, Heiligtum und Verbindung zwischen den Menschen. Dieser universellen Aussage kann man sich emotional nicht entziehen, denn die Dialoge und Bilder des Films sind sehr besonders. Gefühle, Erfahrungen, Wünsche und Sehnsüchte der Menschen finden in dem Film gleichermaßen Platz. Die Schauspieler, bis in die Nebenrollen bezaubernde Figuren, überzeugen in einem starken Ensemblespiel. Drama, Komödie, Naturfilm – das alles wird in
El Olivio verbunden zu einer vollkommen eigenen und beeindruckenden Mischung.
El Olivio verdient jede Superlative der Filmkritik. Dies ist zweifelsohne Filmkunst, die Grenzen sprengt und mit großer Leichtigkeit der Wahrheit und Hoffnung einen neuen Raum schenkt."