Die Jury der Evangelischen Filmarbeit zeichnet als Film des Monats Januar 2012
Und dann der Regen - También la lluvia (Kinostart: 29. Dezember 2011) in der Regie von Icíar Bollaín aus.
Und dann der Regen - También la lluvia steht auch bei kinofenster.de im Mittelpunkt der Januarausgabe.
"Indem der historische Film über den Beginn der Kolonisation, die Geschichte seiner Dreharbeiten und der aktuelle Wasserkonflikt miteinander verwoben werden, entwirft der Film eine spannungsreiche Konstellation von Gegenwartsanalyse und Bilderproduktion. Geradezu dokumentarisch wird die aktuelle Lage der indigenen Bevölkerung gezeigt: sozial an den Rand gedrängt, sucht sie nach einer wirksamen Form für ihre Wut und ihren Protest. Die Bilder des Historienfilms wiederum formulieren eine Anklage gegen die menschenverachtende Politik der Eroberer. Das Filmteam jedoch sieht über die gegenwärtige Missachtung elementarer Menschenrechte zunächst hinweg. Die Filmproduktion im Film wird angesichts realer Ungerechtigkeiten und tödlicher Auseinandersetzungen um die Befriedigung von Grundbedürfnissen selbst zum Problem. Kein Produzent, kein Regisseur und kein Schauspieler kann sich den Fragen nach den langen Schatten des kolonialistischen Erbes entziehen. Auch das Publikum wird unausweichlich mit diesen widersprüchlichen Perspektiven konfrontiert", heißt es in der Begründung der Jury.
Die Jury würdigt Filme, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berücksichtigt dabei gleichermaßen die filmästhetische Gestaltung, den ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsamkeit des Films. Mit ihrer Auszeichnung empfiehlt die Evangelische Filmjury Filme zur breiten öffentlichen Diskussion.
Weitere Informationen:
www.filmdesmonats.de