Winterdieb (Schweiz, Frankreich 2012, Kinostart: 8. November) von Ursula Meier erzählt die Geschichte des zwölfjährigen Simon, der zusammen mit seiner älteren Schwester in einem Skigebiet lebt. Regelmäßig stiehlt er die Ausrüstung reicher Touristen und verkauft sie an die Kinder in seinem Wohnblock.
"Indem Simon stiehlt, um sich und die Schwester zu versorgen, werden ihm Kindheit und Jugend gestohlen. Die Sehnsucht nach Nähe, Fürsorge und Schutz wird in der Darstellung der Beziehung zwischen Simon und Louise in jedem Augenblick spürbar. Die Kamera mit ihren Einstellungswechseln von oben nach unten, vom Berg ins Tal, findet kongeniale Bilder für diese Gefühlslage. Wo und wie gewinnen die beiden Halt im täglichen Kampf um die elementarste materielle Versorgung, um ein erträgliches Dasein? Der Film wird zum Gleichnis einer Suche nach existentiellen und sozialen Vergewisserungen, die sich im Skizirkus der Tourismusindustrie nicht finden lassen", heißt es in der Begründung der Jury.
Die Jury würdigt Filme, die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen. Sie berücksichtigt dabei gleichermaßen die filmästhetische Gestaltung, den ethischen Gehalt und die thematische Bedeutsamkeit des Films. Mit ihrer Auszeichnung empfiehlt die Evangelische Filmjury Filme zur breiten öffentlichen Diskussion.
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