Auf dem 29. Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken ging der Preis der deutsch-französischen Schülerjury an
Höhere Gewalt von Lars Henning Jung. Der Film handelt von sechs Jugendlichen, die ein Wochenende in einem Landhaus verbringen, wo die latenten Spannungen in der Gruppe zunehmen und in eine tödliche Eskalation führen. Die sechs Juroren/innen im Alter zwischen 17 und 19 Jahren fanden es "erschreckend zu sehen, wie scheinbar harmlose Kleinigkeiten zwischen Jugendlichen eine Eigendynamik entwickeln hin zu extremen Gewaltexzessen." Der provokante Film wirke zwar durch Bilder und Sprache abstoßend, ein solches Thema benötige aber eine derartige Inszenierung. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung und der saarländischen Landeszentrale für politische Bildung unterstützt.
Der Spielfilm
Selbstgespräche von André Erkau wurde zum Abschluss des siebentägigen Festivals, das als wichtigstes Forum des deutschsprachigen Nachwuchsfilms gilt, mit dem renommierten Max Ophüls Preis ausgezeichnet. Die Jury lobte die "zärtliche Ironie", mit der Erkau in einem Call-Center "so genannte gescheiterte Existenzen verfolgt, die sich nicht unterkriegen lassen wollen." Der Ophüls Preis ist mit 18.000 Euro und einer Verleihförderung in gleicher Höhe dotiert.
Erkau und die für die Musik Verantwortlichen Dürbeck & Dohmen erhielten zudem den Filmmusikpreis der Saarland Medien GmbH. Der Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten 2008 ging an Alexandra Westmeier für ihren Dokumentarfilm
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Höhere Gewalt und
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Für ihr Langfilmdebüt
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