Raphael, Gardo und Rato arbeiten als Müllsammler auf einer riesigen Abfallhalde vor den Toren Rio de Janeiros. Als sie eine weggeworfene Geldbörse finden, beginnt für die Jungen ein großes Abenteuer. Ihr Inhalt – ein Zettel mit rätselhaften Ziffernkombinationen und ein Schließfachschlüssel – birgt Indizien für einen Bestechungsskandal auf höchster politischer Ebene. Weil die korrupte, im Auftrag eines mächtigen Politikers agierende Polizei kein Mittel scheut, die Aufdeckung zu verhindern, geraten die drei immer wieder in Lebensgefahr. Dank trickreicher Fantasie, Mut und vor allem dank ihres Zusammenhalts gelingt es ihnen dennoch, dem korrupten Polizisten Frederico ein Schnippchen zu schlagen und den Menschen in ihrer Siedlung wieder ein wenig Hoffnung zu spenden. – Die Deutsche Film- und Medienbewertung zeichnet den Film
Trash von Stephen Daldry mit dem Prädikat "besonders wertvoll" aus.
In der Jurybegründung heißt es: "In einer Mischung aus Thriller und Abenteuerfilm inszeniert Regisseur Stephen Daldry den Film nach dem Roman von Andrew Mulligan und aktualisiert ihn angemessen. Mit schnellen Schnitten und einer genialen Kamera wird der Zuschauer in die Szene hineingezogen. Durch die stimmige Inszenierung und Dramaturgie des Films wird der Einstieg ins Thema gesetzt. Immer einen Schritt vor den Jungs erfährt das Publikum Einzelheiten, die diese noch erkunden müssen. Damit wird Spannung erzeugt, die Identifikation und Empathie mit den drei Jungen verstärkt sich. Ihre archaische Haltung gegenüber Geld und Macht, besonders die Haltung Raphaels, der sich den Verlockungen einer Belohnung entzieht und spürt, dass es hier um ein "großes Ding" geht, macht ihn zum charakterfesten Helden, der die Erfahrungen seines jungen Lebens einzusetzen weiß. Die sympathisch gezeichneten Hauptdarsteller tragen diesen Ensemblefilm mit großer Souveränität. Ihre Cleverness, Ausdauer und Solidarität begleiten sie durch alle Gefahren, wenn auch manchmal die Rettung in letzter Minute kommt und niemals garantiert scheint. Durch die Wahl der begrenzten Schauplätze entsteht ein faszinierender Sog, der gefangen nimmt und den Fokus ganz auf die Erlebnisse der drei Jungen legt. Dem Setting kommt dabei eine besondere Rolle zu. Niemals wirkt es künstlich oder nur für den Film gebaut, diese Wirkung trägt den Film und verleiht ihm große Glaubwürdigkeit. Sobald die Szenerie in die Welt der Reichen wechselt, ist dies auch durch eine kühlere Temperatur in den Farben erkennbar, während die Jungs "im Feuer stehen", geht es in den Villen sachlich meist um Geld. Gefühle leistet sich hier keiner. Die poetischen Szenen des Films zum Showdown hin stehen den manchmal brutalen und blutigen Szenen gegenüber und machen seine Geschichte glaubwürdig. Der Regisseur Stephen Daldry, der bereits in früheren Filmen sein großes Können und Geschick beim Einsatz von jungen Darstellern gezeigt hat, findet auch hier wieder eine gelungene Besetzung für alle Rollen. Insgesamt zeigt der Film eine großartige Performance und Komposition aller Beteiligten, ob Darsteller, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Ausstattung, Musik. Alles kommt zusammen in einer Inszenierung, die begeistert."
Eine vollständige Liste aller ausgezeichneten Filme befindet sich auf der Website der FBW.
www.fbw-filmbewertung.com