Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet den Spielfilm
Timm Thaler oder das verkaufte Lachen von Andreas Dresen mit dem Prädikat "besonders wertvoll" aus. Als Timm elf Jahre alt ist, stirbt sein Vater bei einem Unfall. Der Junge wächst danach bei seiner lieblosen Stiefmutter auf. Trotz der traurigen Umstände lacht Timm gern und viel. Ein mysteriöser Baron drängt Timm zu einem Handel: Wenn dieser ihm sein ansteckendes Lachen überlässt, solle er zukünftig jede Wette gewinnen. Timm willigt ein, nicht ahnend, dass er damit einen Pakt mit dem Teufel eingeht. Fortan gewinnt er auf der Pferderennbahn hohe Geldbeträge, sodass die Stiefmutter Timm plötzlich liebevoll behandelt. Als der Baron schließlich sein Vormund wird, steht Timm ein Luxusleben offen. Doch das Gefühl von Glück stellt sich nicht ein. Mit der Hilfe seiner gleichaltrigen Freundin Ida gelingt es ihm schließlich, das Böse zu bezwingen und sein Lachen zurückzuerhalten.
In der Jurybegründung heißt es: "Die Rollen sind durchweg großartig besetzt, allen voran: Arved Friese als Timm Thaler und Justus v. Dohnanyi als sein diabolischer Gegenspieler Baron Lefuet. Herrlich komisch sind Axel Prahl und Andreas Schmidt als schrilles Ganovenpärchen und Steffi Kühnert als geldgierige Stiefmutter. Mit großer Spielfreude agieren Nadja Uhl, Fritzi Haberland, Charly Hübner, Milan Peschel, Bjarne Mädel, Harald Schmidt und viele andere – und man möge darauf achten, wann der Regisseur, wie in jedem seiner Filme, selbst erscheint.
Der Film ist, wie auch die Romanvorlage von James Krüss, in den 1920er Jahren angesiedelt und hat eine klare soziale Botschaft gegen Gier und Konsumverhalten. Alexander Adolph hat mit seinem Drehbuch den Stoff zeitgemäß adaptiert und erweitert. Kapitalismuskritik wird z.B. anschaulich animiert gezeigt, wenn Baron Lefuet erklärt, mit welchen Methoden in Afrika die Leute dazu gebracht werden, für teures Geld ihr eigenes Wasser zu kaufen. Seine angestellten Dämonen im Schloss des Bösen sind ständig damit beschäftigt, neue Geschäftsmodelle zu finden, um den Menschen noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen - Religionskriege und Katastrophen sind dabei besonders lukrativ.
Alle Gewerke wirken in diesem Film auf das Vortrefflichste zusammen: eine meisterhafte Kamera trifft auf tolle Motive, phantastische Bauten und hervorragende Kostüme. Hervorzuheben ist auch die perfekte Animation der clownesken Ratten, in die das Ganovenpärchen Schmidt/Prahl verwandelt wird. Die üppig ausgestatteten und hervorragend inszenierten Massenszenen auf der Pferderennbahn, im Luxushotel und im Schloss von Lefuet haben die Jury ebenso begeistert wie zahlreiche Filmzitate à la
Manche mögens heiß oder
Grand Budapest Hotel.
Andreas Dresen, sein Team und seine Schauspieler haben mit
Timm Thaler einen Kinofilm geschaffen, der sich mit großen Kinderfilmen auf internationalem Niveau messen kann. Die Jury vergibt ein einstimmiges "besonders wertvoll"."