Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) ist mit dem 5. Deutschen Hörfilmpreis ausgezeichnet worden. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband ehrte den Sender damit für sein "konsequentes und nachhaltiges Engagement" in diesem Bereich. Der Film
Netto (ZDF) erhielt einen Sonderpreis für die "hervorragend umgesetzte Audiodeskription". Schirmherr der Preisverleihung in Berlin war der Schauspieler Mario Adorf. Bei der Preisverleihung unterstrich Kulturstaatsminister Bernd Neumann das Recht der blinden und sehbehinderten Menschen auf Teilhabe am kulturellen Leben: "Blinde und sehbehinderte Menschen müssen eine reale Chance haben, auch an der Alltagskultur teilhaben zu können. Dazu gehört ganz wesentlich auch der Zugang zu Film und Fernsehen." Im vergangenen Jahr sei die beachtliche Zahl von 546 Hörfilmen ausgestrahlt worden. Diese beeindruckende Entwicklung wäre ohne das Engagement des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes nicht möglich gewesen."
Hörfilme arbeiten mit zusätzlichen akustischen Bildbeschreibungen in den Dialogpausen. Diese kurzen und knappen Erläuterungen zu den Handelnden, ihrer Mimik und Gestik oder ihrem Aussehen sollen blinden und sehbehinderten Menschen die für den Handlungsverlauf wichtigen und sonst nur visuell wahrnehmbaren Ereignisse einer Szene vermitteln. In Deutschland leben 145.000 blinde und über 500.000 sehbehinderte Menschen. Die überwiegende Mehrheit von ihnen nutzt das Fernsehen als vorrangiges Informations- und Unterhaltungsmedium.
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