Exemplarisch erzählen Filme wie
Kriegerin,
American History X und
This is England davon, welche Anziehungskraft rechtsextremes Gedankengut auf Jugendliche ausüben kann und in welchen sozialen Milieus oder gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dieses einen Nährboden findet.
Die Aufgaben dieses Arbeitsblatts geben Anregungen für eine Auseinandersetzung mit den im Dossier vorgestellten Filmen über Jugendliche und junge Erwachsene in rechtsextremen Szenen. Sie richten sich an Schüler/innen ab 14 Jahren und eignen sich vor allem für den Einsatz in den Schulfächern Deutsch, Religion, Ethik, Sozialkunde und Kunst ab der 9. Jahrgangsstufe.
Fächer: Deutsch, Religion, Ethik, Sozialkunde, Kunst
- Wählen Sie in Kleingruppen je einen Film über Jugendliche in rechtsextremen Szenen aus, zum Beispiel Kriegerin, Kombat Sechzehn oder Leroy.
Erstellen Sie in jeder Gruppe ein Kurzportrait von zwei Hauptpersonen. Gehen Sie dabei auf die folgenden Fragen ein:
- In welcher Situation befindet sich die Figur zu Beginn des Films?
- Was erfahren Sie über ihre Familie, ihren Wohnort, ihre Wünsche, Träume oder Probleme?
- Welche Haltung nimmt die Figur zu rechtsextremen Parolen ein? Warum findet sie diese faszinierend oder lehnt diese ab?
- Welche Vorbilder hat die Figur? Was schätzt sie an diesen?
- Welche Einstellung vertritt die Figur zu Gewalt?
Wie verändert sich die Figur im Laufe des Films? Durch welche Ereignisse werden diese Veränderungen in Gang gesetzt?
In welcher Situation befindet sich die Figur am Ende des Films?
- Vergleichen Sie im Plenum die Portraits von Figuren aus unterschiedlichen Filmen. Erarbeiten Sie Ähnlichkeiten zwischen diesen Figuren und gehen Sie insbesondere auf deren Motivation ein, sich der rechtsextremen Szene zuzuwenden.
- Wie realistisch sind diese fiktiven Figuren Ihrer Meinung nach? Informieren Sie sich in Zeitungsartikeln oder Dokumentarfilmen auch über Lebenswege rechtsextremer Jugendlicher. Inwieweit passen diese zu den Biografien der Figuren in den Spielfilmen?
- Erarbeiten Sie in Kleingruppen Argumentationsstrategien, um rechtsextremen Aussagen zu begegnen. Diskutieren Sie Ihre Vorschläge anschließend gemeinsam in der Klasse und erstellen Sie aus Ihren Ergebnissen einen Leitfaden.
Fächer: Deutsch, Religion, Ethik, Sozialkunde, Kunst
"Die Dokumentarfilmer/innen, die sich als erste dem Phänomen [Rechtsextremismus] nähern, suchen vor allem unter Jugendlichen nach Erklärungen, wie rechtsextreme Ideologien entstehen und wie sie den Alltag bestimmen." (Thomas Winkler in diesem Dossier)
- Informieren Sie sich über Ereignisse in Deutschland zu Beginn der 1990er-Jahre, auf die die Filmemacher/innen mit ihren Produktionen reagiert haben. Stellen Sie diese anhand eines Zeitstrahls mit Erläuterungen knapp dar.
- Diskutieren Sie in Kleingruppen Gründe, weshalb die Filmemacher/innen sich vor allem auf Jugendliche in rechtsextremen Szenen konzentrieren.
- Welche Stärken haben Ihrer Meinung nach Dokumentarfilme bei einer Behandlung des Themas Rechtsextremismus, welche Spielfilme? Sammeln Sie in Kleingruppen Argumente und diskutieren Sie diese anschließend im Plenum.
Wählen Sie einen Spielfilm aus, der im Dossier-Text
Rechtsextreme Jugendliche im neueren deutschen Film vorgestellt wird, zum Beispiel
Kriegerin oder
Kombat Sechzehn.
- Formulieren Sie unmittelbar nach der Filmsichtung in Einzelarbeit jeweils einen kurzen Text, in dem Sie Ihre Eindrücke festhalten.
- Besprechen Sie in Kleingruppen die folgenden Fragen:
- Wie geht der Film mit der Darstellung rechtsextremer Symbole und Codes um?
- Welche Musik wird eingesetzt? Welche Stimmung erzeugt diese Musik?
- Mit welchen filmischen Mitteln lässt der Film die rechtsextreme Szene entweder faszinierend oder abstoßend erscheinen?
- Diskutieren Sie im Plenum, ob die Filmemacher/innen Ihrer Meinung nach mit dem Thema verantwortungsvoll umgehen oder ob sie durch ihre Darstellung rechtsextremen Symbolen und Parolen eine Plattform bieten. Beziehen Sie sich dabei auch auf die Wirkung, die die Filme bei Ihnen ausgelöst haben.