Inhalt
Die Pamirkirgisen sind ein etwa zweitausend Menschen umfassendes Volk aus der Pamirregion in Zentralasien, das seit 27 Jahren im Exil im Osten der Türkei lebt. Ein englisch-türkisches Filmteam kommt in das Dorf, um die Angehörigen des Volkes ihre Geschichte erzählen zu lassen: Die Pamirkirgisen flüchteten zunächst aus der Sowjetunion über das maoistische China in das von der Sowjetunion okkupierte Afghanistan und landeten schließlich in ihrem derzeitigen Exil. Während die Vergangenheit in Form von Interviews und nachgespielten Szenen filmisch dargestellt wird, zeigt
37 uses for a dead sheep auch das heutige Leben der Pamirkirgisen in der Türkei zwischen Traditionalismus und westlicher Moderne.
Umsetzung
Der Film erzählt die Geschichte der Pamirkirgisen in einer ästhetisch und erzählerisch außergewöhnlichen Form. Neben Interviews mit den Kirgisen stellt der Regisseur Ereignisse aus der Geschichte des Stammes nach, die auf Super-8-Filmmaterial und in unterschiedlichen filmischen Stilen festgehalten werden. Amüsante Szenen mit der Filmcrew und der Dorfgemeinschaft geben
37 uses for a dead sheep zudem eine kurzweilige Note, die durch den komödiantischen Umgang mit dem Prozess des Filmemachens selbst noch verstärkt wird. Vorrangig ist der Film jedoch eine mitunter ironische ethnografische Studie über ein Volk mit einer einzigartigen Migrationsgeschichte. Zugleich stellt er den Konflikt zwischen dem auf Unabhängigkeit bedachten Volk und einer globalisierten Kultur dar.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
29.09.2006, Vision Kino 2006.