Als der Bär Paddington im Antiquitätengeschäft von Mr. Gruber ein wertvolles Aufklappbuch mit Stadtansichten von London entdeckt, möchte er es unbedingt seiner geliebten Tante Lucy aus Peru schenken. Das Buch soll ihr dabei helfen, sich London vorzustellen, wo Paddington seit einigen Jahren lebt. Kein Job ist Paddington zu mühsam, um das nötige Geld für die besondere Lektüre zu verdienen. Doch auch der ehemals berühmte Schauspieler Phoenix Buchanan hat es offensichtlich darauf abgesehen. Als ein geheimnisvoller Dieb das Buch eines Nachts stiehlt, wird ausgerechnet der ehrliche Paddington als Hauptverdächtiger ins Gefängnis gesteckt. Familie Brown, die Paddington im
ersten Teil eine neue Heimat gegeben hat, setzt alles daran setzt, dessen Unschuld zu beweisen. Währenddessen schließt der Bär im Gefängnis neue Freundschaften.
Ungemein temporeich und doch ganz nah bei den Figuren erzählt der Film von den Abenteuern des liebenswerten sprechenden Bären aus Peru, der seit geraumer Zeit in Großbritannien lebt. Konzentrierte sich der erste Teil noch auf die Fremdheitserfahrung des zugewanderten Bären in London, so stellt die
Fortsetzung im Gewand einer Krimigeschichte Themen wie Zusammenhalt und den Glauben an das Gute in jedem Menschen in den Mittelpunkt.
Paddington 2 lebt dabei von seinem
visuellen und erzählerischen Einfallsreichtum und versteht es, durch die verspielte
Inszenierung stets zu überraschen. Die
farbenfrohen Settings unterstreichen die Künstlichkeit der Geschichte und verleihen dem Film einen märchenhaften Charme, mit dem er an die
Buchvorlagen von Michael Bond anknüpft.
Paddington 2, Trailer (© Studiocanal)
Paddington 2 lädt zu einem Vergleich mit den Geschichten der Buchreihe von Michael Bond ein. Dabei kann zum einen besprochen werden, inwiefern der Humor und Wortwitz oder die Charakterisierung der Figuren aus der Vorlage übernommen wurden, und wie der Film diese zugleich durch
Slapstick und
Actionszenen ergänzt. Vor allem im Fach Englisch, aber auch in Deutsch eröffnet der Film gute Möglichkeiten, sich mit Sprachwitz zu beschäftigen. Inhaltlich regt vor allem der Charakter von Paddington zu einer Auseinandersetzung an: Wie fühlt sich der Bär mittlerweile in London? Wie gehen die Menschen dort mit ihm um? Was bedeutet ihm die Familie Brown? Und wie verändert Paddington durch seine Gutherzigkeit die Menschen in seiner Umgebung? Im Kunstunterricht lässt sich auch darstellen, wie der
computeranimierte Bär durch
Tricktechnik in den Realfilm eingefügt wurde.
Autor/in: Stefan Stiletto, 16.11.2017
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