Vier Teenager müssen sich den Herausforderungen des Mutterseins stellen: Lisa, Fabienne, Laura und Stefanie sind mit 14 schwanger geworden und haben sich für eine Zukunft mit Kind entschieden. Regisseurin Cornelia Grünberg erzählt im zweiten Teil ihrer Langzeitdokumentation die Geschichten der jungen Frauen weiter. So unterschiedlich die Protagonistinnen und ihre Lebensumstände sind, so ähnlich sind ihre Probleme: Väter, die sich nicht um die Kinder kümmern; die Schwierigkeiten, Schule bzw. Ausbildung und Kind unter einen Hut zu bekommen und dabei noch eigene Freiräume zu erkämpfen; die Gefahr, das Kind an die Schwiegermutter, die Mutter oder das Jugendamt zu verlieren. Aber auch Erfolge, neue Liebesbeziehungen und innige Momente mit den Kindern dokumentiert der Film über einen Zeitraum von vier Jahren und es wird deutlich, dass der Alltag mit der Verantwortung für ein Kind eine große Belastung und oft überfordernd ist, aber auch lebendig und reich.
In
Vierzehn dokumentierte Cornelia Grünberg Schwangerschaft, Geburt und die ersten Monate mit Baby von Fabienne, Lisa, Laura und Steffi. Bis zur Volljährigkeit hat sie seitdem den Alltag der jungen Frauen mit der Kamera begleitet. Die Nähe, die in dieser Zeit zwischen der Regisseurin und ihren Protagonistinnen entstanden ist, spiegelt sich sowohl in der Eindringlichkeit der Bilder als auch in den vorbehaltlosen und ehrlichen Begegnungen, in denen die Mädchen tiefe Einblicke in ihre Gefühls- und Erfahrungswelt gewähren. Der teils etwas aufdringliche
Soundtrack unterstreicht die jeweilige Gefühlslage. Das hin- und herspringende Alter der Kinder und wechselnde Frisuren können mitunter für Verwirrung sorgen, weil Grünberg nicht (nur) linear erzählt, sondern den Film auch thematisch gliedert.
Achtzehn schärft das Bewusstsein für psychische und soziale Auswirkungen junger Mutter-, aber auch Vaterschaft. Anhand des Verhaltens der jeweiligen Partner lassen sich Geschlechterrollen hinterfragen. Inwiefern unterscheidet sich der Alltag der Protagonistinnen vom Leben Gleichaltriger ohne Kind? Sind die jungen Mädchen durch ihre Mutterschaft automatisch Erwachsene? Insbesondere die Entwicklung von beruflichen und Lebensperspektiven nehmen im Film einen großen Raum ein und eignen sich zum Vergleich mit der eigenen Situation und zur Diskussion über den Wert von (Aus-) Bildung. Da Lisa inzwischen in Hawaii lebt und Fabienne französische Wurzeln hat, kann die Akzeptanz von Teenie-Müttern in verschiedenen Gesellschaften thematisiert werden. Filmisch bietet sich die Auseinandersetzung mit Langzeitdokumentationen an.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Tina Wonscherowsky/Sabine Genz, 26.09.2014, Vision Kino 2014.
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