Mitten in der Nacht um Punkt elf Uhr vierzehn knallt Jack eine Leiche auf die Motorhaube. Jack sitzt in der Patsche: Er ist angetrunken und hat seit Monaten keinen Führerschein mehr. Die Polizei, die umgehend zur Stelle ist, glaubt ihm außerdem nicht, dass er nichts mit dem Tod des völlig entstellten Mannes zu tun hat. – In dem mysteriösen Unfall zu Beginn des Films kulminiert gleichzeitig die Geschichte. Obwohl der dramaturgische Höhepunkt des Films bereits am Anfang gezeigt wird, kommt keine Langeweile auf. Denn die folgenden 80 Minuten zeigen auf höchst originelle Art und Weise die Kette von Ereignissen, die zu diesem Unfall geführt hat. In fünf Episoden stellt der Film verschiedene an dem Unfall in irgendeiner Form beteiligte Figuren vor, und zeigt die Geschehnisse jeweils aus deren Perspektive. Die Protagonisten/innen kennen sich größtenteils nicht, aber ihre Wege kreuzen sich im Laufe der Handlung, die sich fast ausschließlich an einer Straßenkreuzung und der näheren Umgebung in einer ansonsten gesichtslosen US-amerikanischen Kleinstadt abspielt. Regisseur und Autor Greg Marcks ist mit seinem furiosen Debüt eine raffinierte filmische, von skurrilen Details nur so strotzende Konstruktion gelungen, die in ihrer Form mit Christopher Nolans Memento oder Irréversible von Gaspar Noé vergleichbar ist. Allerdings ist hier der Grundton nicht so abgrundtief düster und der schwarze, makabre Humor macht den Film sehr unterhaltsam.
Autor/in: Stefanie Zobl, 01.09.2005