Inhalt
Der Dokumentarfilm porträtiert drei sehr unterschiedliche indische "Hijras" – ausgegrenzt am Rande der Gesellschaft von Spenden und Prostitution eigensinnig lebende, "schillernde Persönlichkeiten", die sich weder ganz als Mann noch ganz als Frau fühlen, zumeist Eunuchen. Der Film schildert das Leben von Asha, Ramba und Laxmi, das uns kulturell fremd, ja fremdartig erscheint, und gewährt Einblicke in Alltag und Herkunftsfamilie, die sie sowohl hinter sich lassen, aber auch immer wieder suchen...
Umsetzung
Die dokumentarische Annäherung an die Protagonisten in ihrem Milieu gelingt, da sich der Film des vermittelnden Blicks und der Vertrauen schaffenden Zugangsweise einer indischen Fotografin bedient. Der Film macht die körperbetont-exzentrische Selbstdarstellung der Hijras zum Sujet, fördert in intensiven Interviewsequenzen Wissen über ihre sexuelle Identität sowie unbekannte biografische Hintergrundinformationen zutage – und lebt insgesamt stark von Bildern, die in eine fremde, exotische Welt führen.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Eine fruchtbare, sinnvoll-vertiefende Auseinandersetzung mit dem zentralen Thema einer exzentrischen, dritten geschlechtlichen Identität erfordert – entwicklungspsychologisch gesehen – Rezipienten, die in ihrer sexuellen Orientierungs- und Identitätssuche bereits fortgeschritten sind. Dann lässt sich das vom vorliegenden Film vermittelte Faszinosum dieser anderen, fremden Sexualität und Lebensform integrieren, kulturell kontextualisieren und verstehen.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
29.09.2006, Vision Kino 2006.