Rosalba, Hausfrau aus Pesacara, verpasst knapp den Reisebus an einer Raststätte. Mann und Söhne bemerken ihr Fehlen erst sehr spät. Da ist sie schon als Anhalterin unterwegs nach Venedig, wo sie eine billige Bleibe bei einem skurrilen Kellner findet, einen Job bei einem anarchischen Blumenhändler und in der Nachbarin eine Freundin. Der Gatte setzt in seiner Not einen Detektiv auf Rosalba an, der sie auch zurück an den heimischen Herd bringt. Aber nur kurzfristig, denn die Freiheit lockt. – Silvio Soldini, dessen Film neun "Donatellos" (der italienische "Oscar") erhielt, beeindruckt durch präzise Beobachtungen der Charaktere. Die Suche nach Selbstbestimmung ist mal heiter, mal traurig, aber immer ermutigend. Denn auch den kleinen Verlierern gesteht er ein Recht auf Erfüllung ihrer Träume ein; sie werden zu Lebenskünstlern und Liebenden. Es gibt keinen Zufall, sondern nur Schicksal. Und das sollte man in die eigene Hand nehmen, lautet die Botschaft.
Autor/in: Margret Köhler, 01.12.2000