Beruf und Kinder, Karriere und Liebe: Frauen wollen alles. So auch die Modedesignerin Ida, die auf ihrem Japantrip zwei nette junge Männer trifft, den ruhigen und genügsamen Otto und Leo, den Dummschwätzer mit Geschäftssinn. Die beiden heilen als "Flying Fish Doctors" nicht nur die Wehwehchen von Fischen, sondern treiben nebenbei auch einen 15.000 Dollar teuren Zierfisch, den begehrten Koi, für einen deutschen Kunden auf. Ida verliebt sich in Otto und heiratet ihn im Land der aufgehenden Sonne. Zurück in Deutschland landet sie auf dem Boden der Tatsachen, in einem Wohnmobil. Aber sie will hoch hinaus, entwirft Schal-Kollektionen im Koi-Look und farbenprächtige Kleider. Von der Sozialwohnung geht es ins Reihenhaus und dann in die schicke Villa am See. Während Ida Karriere macht, kümmert sich Otto frustriert um den kleinen Sohn. – Angelehnt an das Märchen "Von dem Fischer und seiner Frau" der Gebrüder Grimm (aus dem Butt wird hier ein Koi) und mit Blick fürs Detail erzählt Doris Dörrie von der komplizierten Beziehung zwischen den Geschlechtern und stellt augenzwinkernd die Differenzen zwischen Mann und Frau dar. Bis sich nach sozialem Absturz scheinbar alles wieder in Wohlgefallen auflöst, leiden die Liebenden am gegenseitigen Unverständnis, kreisen verwunschene Fische philosophierend im Aquarium. Leider hastet die Regisseurin durch den Märchenstoff und die Charaktere bleiben im Beziehungsdschungel nur Abziehbilder ohne große Tiefe. Dafür brilliert sie in diesem Film über das Abhandenkommen der Liebe mit treffsicheren Dialogen.
Autor/in: Margret Köhler, 01.10.2005