Augustin Rejas hat seinen Anwaltsjob wegen permanenter Korruption an den Nagel gehängt und glaubt, in der Position eines Hauptstadt-Polizisten unangefochten der Gerechtigkeit dienen zu können. Doch die Guerilla-Aktivitäten im Land beschränken sich nicht mehr nur auf die Provinz, auch in der Stadt häufen sich Sabotageakte, Attentate und Hinrichtungen. Wenn Reja nicht einen skrupellosen Regime-Gegner aufspürt, besteht die Gefahr der Machtübernahme durch das Militär. In dieser angespannten Situation bahnt sich eine Romanze mit der Tanzlehrerin seiner Tochter an. Doch die Angebetete entpuppt sich als Terroristen-Sympathisantin. – Für sein Regiedebüt knüpfte sich John Malkovich einen explosiven Stoff vor. Zwar spielt die Geschichte in einem fiktiven Land, aber Assoziationen zur peruanischen Guerilla-Gruppe "Leuchtender Pfad" und dessen Gründer Abimael Guzman liegen auf der Hand. Die Verfilmung von Nicholas Shakespeares gleichnamigen Roman ist eine politisch und psychologisch spannende Auseinandersetzung mit Gewalt und Gegengewalt, Terror und Gegenterror. In jedem Moment spürt man die alles überlagernde Hoffnungslosigkeit und auch die Ursachen des Übels werden nicht verschwiegen. Javier Bardem in der Hauptrolle brilliert als ein zwischen Staatsloyalität und Liebe zerrissener Mann.
Autor/in: Margret Köhler, 01.01.2003